Naturschutzhaus e.V.

logo naturschutzhaus e.v.
Naturschutzhaus e.V.
Wiesbaden, Rheingau-Taunus

Streiflichter und Kurioses

Bei fast allen Kartierungen stellen Forst- und Wanderwege eine gute Möglichkeit dar, Erhebungen zu komplettieren. Diese ironisch wirkende Aussage ist leider Bestandteil der Ermittlung von Amphibien- und Reptilien-Vorkommen.

Bei Hohenstein wurde eine ausgewachsene, überfahrene Ringelnatter am Straßenrand gefunden.

Bei Georgenborn und Hallgarten wurde jeweils eine Blindschleiche auf einem Wirtschaftsweg überfahren.

Bei Oestrich-Winkel (Nähe Rückhaltebecken) im Weingut Molitor wurde eine Ringelnatter auf dem Wirtschaftsweg überfahren.

Bei Taunusstein, Abfahrt Hahn an der Magistrale flog eine Blindschleiche mit einem Bussard davon (oder umgekehrt).

Bei Frauenstein wurden auf einem Waldweg Blindschleichen und eine Äskulapnatter erschlagen und zerstückelt aufgefunden.

Eine Liste wäre bei systematischer Erfassung wohl etliche Meter lang ...

Bei Wiesbaden, Geisenheim, Lorch und Idstein ist die Kreuzotter "eindeutig" erkannt und uns gemeldet worden. In einigen Bereichen konnte mit Hilfe von Beobachtern bei entsprechendem Ortstermin die Schlingnatter wesentlich eindeutiger bestimmt werden (Taunussteiner Heide, Bodental-Lorch, Quellsumpf bei Kellerskopf). Bei Frauenstein entpuppte sich eine gemeldete Kreuzotter als junge Äskulapnatter mit leichter würfelartiger Zeichnung; die Bestimmung konnte anhand der Kopfschildplatten und Pupille nachgewiesen werden.

Bei Wiesbaden, Bahndamm Waldstraße, kam der Zufall ins Spiel. Eine wahrscheinlich durch Katzen erlegte Blindschleiche lag hier fast vollständig und ausgetrocknet zwischen den Bahngleisen.

In Niederwalluf gab ein Schäferhund im wahrsten Sinne des Wortes "klein bei", als eine junge Äskulapnatter von ca. 40 cm Länge und einer Dicke von einem Regenwurm mit Drohgebährden dauernd nach dem Hund gerichtet Scheinangriffe ausführte. Der Grundstückseigentümer rief uns an und wir konnten den kleinen Winzling - trotz untypischer Färbung - als Äskulapnatter bestimmen und außerhalb des dicht besiedelten Bereichs wieder aussetzen.

Bei weiteren Überprüfungen der Schotterflächen an den stillgelegten Bahngleisen am besagten Grundstück gegenüber vom Bahnhof Niederwalluf wurde dann halb Walluf über die Bahnhofslautsprecher informiert, daß ...

"...dies immer noch Gelände der Bundesbahn ist und die Herren aufgefordert werden, dieses unverzüglich zu verlassen." (wir trollten uns schuldbewußt und schämten uns)

eine Kornnatter wird in der Hand gehalten
eine Kornnatter, nicht heimisch

Bei Wiesbaden, Bierstadter Warte, wurde durch einen Grundstückseigentümer eine recht bunte Schlange gemeldet, eingefangen und uns zum weiteren Verbleib überlassen. Es handelte sich hier um die sehr häufige Kornnatter (Verbreitungsgebiet Nordamerika), die beim Abzug der US-Soldaten evtl. ausgesetzt wurde. Bei der Beobachtung unseres Pfleglings wurde allerdings beobachtet, daß die Kornnatter, ähnlich der Äskulapnatter, über enorme Kletterfähigkeit verfügt. Dieses nicht einheimische Exemplar kann sich auch ohne weiteres bei Unachtsamkeit in der Terrarienhaltung recht leicht "dünn" gemacht haben.